Für die Website PS3 King.de durfte ich einen Testbericht zu dem PS3 Game Of Orcs and Men erstellen.
Welcher dort natürlich veröffentlicht wurde, aber hier auch für meine Blogbesucher noch einmal einzusehen ist. ;) Viel Spaß beim lesen!
Greetz Angel
Eine
Zeit des Krieges
Ein ungleiches Paar
Linearität der Story
Die Geschichte läuft im
Wesentlichen linear ab. Man kann zwar ab und zu verschiedene Entscheidungen a lá
Dragon Age treffen, diese beeinflussen jedoch kaum die Hauptstory. Meist geht
es nur darum, bestimmte unwichtige Leute umzubringen oder doch gnädigerweise am
Leben zu lassen. Weiterhin bietet sich manchmal die Möglichkeit, Nebenmissionen
anzunehmen. Aber auch diese sind eher rar und daher kaum erwähnenswert. Die
Linearität der Story spiegelt sich entsprechend auch in den Maps wider. Eine
offene Spielwelt gibt es nicht. Die Maps sind schlauchartig mit nur kleinen
Abzweigungen, dennoch wäre eine kleine Minimap manchmal hilfreich gewesen.
Eine vielseitige Spielwelt
Wie soeben erwähnt, ist
die Spielwelt nicht offen, sondern besteht aus kleinen, in sich geschlossenen
Maps. Hier hat das Game allerdings recht viel Abwechslung zu bieten. Von
zerstörten Städten geht es über Kerker, Schlösser und Höhlen bis hin zu Schnee-
und Strandlandschaften. Die Grafik ist hingegen eher mittelmäßig. Erschwerend
kommt noch hinzu, dass das Game beim Verlassen des Pausemenüs einen kurzen
Moment braucht, bis es „sich wieder gefangen“ hat und man weiter laufen kann. Auch
wenn man sich innerhalb einer Map sehr schnell bewegt, treten manchmal
unangenehme Ladezeiten auf.
Das
Kampfsystem
Das Kämpfen selbst
erfolgt nicht rundenbasiert. Beide Charaktere können praktisch die ganze Zeit
kämpfen. Ihr könnt die Aktionen selbst auswählen. Dabei geht das Game in eine
ganz langsame Zeitlupe, es bleibt also praktisch fast stehen. Nachdem ein bis
vier Aktionen ausgewählt wurden, werden diese nun in der entsprechenden
Reihenfolge ausgeführt. Wenn keine Aktion manuell ausgewählt wird, wählen die
Charaktere selbst ihren Schnellangriff aus. Weiterhin könnt ihr zwei Aktionen
Shortcut-Tasten zuweisen, sodass ihr nicht extra ins Aktionsmenü gehen müsst.
Die Lebenspunkte von Arkail und Styx werden auch während des Kampfes
regeneriert. Dies geschieht allerdings kriechend langsam, sodass es eigentlich
ärgerlich ist, dass man während des Kampfes die Figuren nicht heilen kann. Ihr
könnt nur ein paar Zusatzaktionen auswählen oder bestimmte Ausrüstung anlegen,
die die Lebenspunkteregeneration geringfügig beschleunigen. Stirbt ein
Charakter, so kann er von dem anderen wiederbelebt werden. Sterben beide
Charaktere, dann ist das Spiel vorbei.
Weiterhin haben beide
Chars neben der Leiste für die Lebenspunkte noch eine weitere Leiste. Bei dem
Ork Arkail ist dies die Wutleiste. Diese steigt sehr schnell mit
Nahkampfangriffen und eingesteckten Attacken, fällt aber auch kontinuierlich ab.
Hat sie ihr Maximum erreicht, fällt Arkail in eine Art Rage. Er ist dann nicht
mehr zu kontrollieren, schlägt wild um sich und kann dabei sogar Styx schweren
Schaden zufügen, sodass dieser Status möglichst vermieden werden sollte. Styx
hat eine Stamina-Leiste, da seine Aktionen bis auf die Schnellattacken eine
gewisse Ausdauer benötigen. Auch diese steigt kontinuierlich. Außerdem seid ihr
mit Styx in der Lage, euch nahezu unsichtbar zu machen, sodass ihr in einem
neuen Gebiet Gegner mit euren Dolchen „meucheln“ könnt, was euch in dem
nachfolgenden Kampf natürlich eindeutige Vorteile verschafft.
Das Equipment der Grünhäute
An Ausrüstung stehen
Arkail und Styx jeweils Waffen sowie Teile einer Rüstung, z. B. Brustpanzer,
Handschuhe und Stiefel mit verschiedenen Attributen zur Verfügung. Diese können
z. T. in Kisten und Säcken in der Umgebung gefunden, aber auch bei Händlern
gekauft werden. Weiterhin bietet sich ab und zu im Spiel die Möglichkeit, die
Ausrüstung bei Händlern einmalig zu verbessern. Leider ist dieser Teil des
Spiels etwas zu kurz gekommen. Es gibt insgesamt nur sehr wenig Auswahl an
Ausrüstung, selbst wenn man jede Kiste findet und öffnet. Händlern begegnet man
auch nur 3 bis 4 mal im kompletten Spiel, sodass sich hier wenig Möglichkeit
zur Schaffung einer individuellen Ausrüstung bietet.
Fazit
Insgesamt ist Cyanide
Studios mit diesem Titel ein sehr gutes Rollenspiel-Adventure gelungen. Das
Kampfsystem ist originell und bietet vielfältige Möglichkeiten, sich nach
persönlichen Vorlieben auszuleben. Mit einem richtigen RPG ist es jedoch nicht
zu vergleichen. Positiv zu erwähnen ist, dass es beim Kämpfen nicht nur ums
sinnlose „Knöpfehämmern“ geht, sondern der Spieler strategisch und taktisch
denken muss, um lebend aus dem Kampf herauszukommen. Dies ist selbst schon auf
dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad wichtig. Leider bietet das Game aber neben
den Kämpfen keine herausfordernden Passagen. Missionsziele sind immer markant
auf der Karte gekennzeichnet und somit nicht zu verpassen und ein paar kleinere
Rätsel hätten gern noch eingebaut werden können. Auch wäre es für das Spielen
auf höheren Schwierigkeitsgraden günstig gewesen, wenn das Game eine New Game+
Option hätte, da es doch sehr schade ist, wenn man sämtliche erarbeitete
Fortschritte wieder verliert. Die deutsche Synchronisation ist zwar nicht immer
perfekt abgestimmt, aber immerhin vorhanden und auch die Stimmen sind sehr
passend gewählt. Alles in allem ist Of Orcs and Men also ein sehr gutes und
vielseitiges Actionspiel mit vielen Rollenspiel-Merkmalen, das wohl die meisten
Fans dieses Genres zufrieden stellen wird.
+ kreatives Kampfsystem
+ spannende Geschichte
+ vielfältige Locations
+ Synchronisation
+ Humor der Konversationen zwischen den beiden Hauptcharakteren
+ herausfordernde Kämpfe…
- …was aber das einzig herausfordernde im Game bleibt
- Ladezeiten, die den Spielfluss verschlechtern
- mittelmäßige Grafik
Wertung:
Gameplay: 8/10
Grafik: 6/10
Sound: 9/10
Story: 8/10
Gesamt: 78%
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